Case Story

Elektronisches Störbuch zur verbesserten Zusammenarbeit zwischen Produktion und Technik

Infraserv Höchst optimiert und digitalisiert an den betreuten Standorten zahlreiche relevante Prozesse. Da es fertigen Antworten nicht von der Stange gibt, haben wir größtenteils in Eigenentwicklung stolze 100 Apps entwickelt, die allein im Industriepark Höchst am Start sind (Stand Ende 2022). Und das vor dem Hintergrund besonders hoher Herausforderungen eines der größten Chemie- und Pharmastandorte Europas.

Frontend
Low-Code Entwicklungsumgebung der Firma Neptune Software
Backend
Standard SAP ABAP
Projektdauer
Knapp 6 Monate
ROI
1,2 Jahre
Anzahl User
400
Anzahl Plattformen
Unbegrenzt
Nutzen
  • Mobiler Zugriff jederzeit und von überall auf alle relevanten Informationen rund um Störfälle
  • Dokumentation von Störfällen über ein mobiles Endgerät direkt bei Feststellung
  • Verbesserte Zusammenarbeit zwischen Produktion und Technik

Unser Ziel: Eigenentwicklung eines elektronischen Störbuchs

Unser Ziel im vorgegebenen Fall war es, ein konsolidiertes und konsistentes Störbuch den Bereichen Produktion und Technik zur Verfügung zu stellen. Das Störbuch soll dazu dienen, die Dokumentation von Störungen in Echtzeit und mobil mit einer eindeutigen Zuordnung der Anlagenteile/Aggregate sowie Bildern und Videos zu gewährleisten.

Ausgangssituation: Häufige Fehlerquelle durch handschriftliche Notizen

Vor der Umstellung auf das neue System dokumentierten Betriebsmitarbeiter Produktionsrundgänge und Störungen auf Papier und übertrugen diese Daten in der Leitwarte in das Störbuch des Betriebes. In der Morgenroutine besprach der Betrieb die aktuellen Störungen und die Technikeinheit übernahm die Störungen in das Instandhaltungssystem zur Störungsbearbeitung.

Eine häufige Fehlerquelle lag in der Übertragung zunächst handschriftlich gemachter Notizen in das Erfassungssystem.

Herangehensweise: Berücksichtigung des Anwenderfeedbacks während des gesamten Entwicklungsprozesses

Das neue Störbuch wurde in Eigenleistung der Digitalisierungs-Teams bei Infraserv Höchst unter konsequenter Einbindung der User aufgesetzt. Dazu wurden acht initiale Kurzworkshops à zwei Stunden geplant und durchgeführt. In jedem Workshop saßen immer auch Anwender der zukünftigen Anwendungen. Unter deren Mitwirkung wurde jede Oberfläche auf Papier designt. Die sogenannten Papierprototypen wurden dann nahezu 1:1 in digitale Anwendungsoberflächen verwandelt, die heute genauso eingesetzt werden.

Hierzu wird die Low-Code-Entwicklungsumgebung von Neptune verwendet. So konnten wir das Projekt im vorgesehenen Zeitrahmen von ca. 6 Monaten und unter dem geplantem Budget zum Abschluss bringen.

Ergebnis: Mobiler Zugriff jederzeit und von überall auf alle relevanten Informationen rund um Störfälle

Die Echtzeit-Dokumentation umfasst alle anfallenden Daten und Prozesse von der Feststellung einer Störung bis zu seiner endgültigen Behebung. So können alle Mitarbeiter, die in einer Störung involviert sind, jederzeit und von überall auf alle relevanten Informationen digital zugreifen.

Die Störungen können nun über ein mitgeführtes Endgerät, also per Tablet oder Smartphone, direkt bei Feststellung im System samt Foto- & Videomaterial dokumentiert werden. Je nach Einsatzort sind die Mitarbeiter zu diesem Zweck sogar mit ex-geschützten Geräten ausgestattet. Auch die Geräteidentifikation ist jetzt „wasserdicht“ – sie erfolgt per RFID-Tag oder abscannen eines QR-Codes.

Intuitiv zu bedienende und klare Masken vereinheitlichen das Dokumentationsformat. Die Anwendungen können auf jedem auf dem Markt befindlichen Mobilgerät eingesetzt werden. Derzeit sind dies bei Infraserv Höchst 27 verschiedene Bildschirmgrößen bzw. Endgerätetypen.

Des Weiteren wurden Applikationen zur Überwachung der aktuellen Störungen und des aktuellen Status entwickelt. Die finale Bearbeitung des Instandhaltungsauftrages wird unter anderem mit entsprechender Terminplanung in der Störung dargestellt.

Zusätzlicher Nutzen: Verbesserte Zusammenarbeit zwischen Produktion und Technik

Das neue elektronische Störbuch verbessert auch die Zusammenarbeit zwischen Produktion und Technik, da alle Beteiligten mit den gleichen Störinformationen arbeiten.

Die Architektur der Software ermöglicht außerdem eine nahezu unbegrenzte und medienbruchfreie Integration mit verwandten und randständigen Prozessen: So können die relevanten Daten direkt in die erforderlichen Beauftragungs- und Beschaffungssysteme übernommen werden.

Unser Anspruch ist es, die weitere Digitalisierung kontinuierlich voranzutreiben und die Möglichkeiten des technischen Fortschritts zu nutzen.