Big Apple für junge Gründer

Den Unternehmergeist junger Menschen zu fördern, ist Ziel des Wettbewerbs „Jungend gründet“. Der Spezialchemiekonzern Altana unterstützt den Wettbewerb mit einem Förderpreis für innovative Gründungsideen aus dem Chemiesektor.

01.11.2018, Leyla Haidar

Innovative Geschäftspläne von jungen Ideenfindern fördern, ist das Ziel des Wettbewerbs „Jugend gründet“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2003 jährlich auslobt. Mit einem Sonderpreis ehrt der Spezialchemiekonzern Altana unter den Bundesfinalisten besonders innovative Businessmodelle aus dem Chemiebereich. 2018 gewannen die Schüler Ricardo Schill, Silas Jung und Jan Gruchott von der Kaufmännischen Schule in Nagold in Baden-Württemberg den Siegerpreis für ihr automatisches Bewässerungssystem GAIA. Der Lohn für die einjährige Ausarbeitung: Die 18-Jährigen durften den Geschäftsbereich BYK Additives & Instruments des Chemiekonzerns Altana in Wallingford in den USA besuchen und dabei einen Abstecher in die Weltmetropole New York machen.

„Die drei Jugendlichen sind ein gutes Beispiel dafür, wie der bundesweite Wettbewerb den Unternehmergeist von jungen Menschen fördert“, so Anette Brüne, Leiterin Marketing und Sales Services beim größten Altana-Geschäftsbereich BYK. Innovative Jugendliche wie Schill, Jung und Gruchott seien für sie die Meister der Herausforderungen von Morgen.

Automatisches Bewässerungssystem mit Solarenergie

Mit dem Slogan „Natürliche Leistungssteigerung für die Pflanze, kaufen Sie GAIA und gehen Sie aufs Ganze!“ bewarben die angehenden Abiturienten ihr automatisches Bewässerungssystem. Dieses arbeitet mit modernen Messgeräten, die Bodenverhältnisse und somit die optimale Nährstoffversorgung für unterschiedliche Pflanzen herausfindet. „Wie viele Nährstoffe dem Wasser beigefügt werden müssen und wieviel Wasser die Pflanze individuell benötigt, ist in einer Datenbank gespeichert“, äußert sich Gruchott zu der Innovation. Dann lasse sich alles perfekt über den PC oder eine App auf dem Smartphone steuern. Als wäre das nicht genug, funktioniert die Erfindung der jungen Männer mit Solarenergie. Damit hat das Trio alle aktuellen Themen bezüglich Ökonomie und Ökologie aufgegriffen.

„In unserem schulischen Seminarkurs entwickelten wir die Geschäftsidee und durften sie mit Hilfe unseres Lehrers ausbauen“, so Jan Gruchott. Dabei wurde über ein Schuljahr lang je drei Stunden pro Woche immer montags tatenkräftig recherchiert, geforscht und getüftelt. „Drei Monate haben wir an unserem Konzept gearbeitet“, so der 18-Jährige.

Für die Schule in der Region Nordschwarzwald war es eine Premiere an der Ausschreibung teilzunehmen und die Konkurrenz schien stark. „Trotzdem war ich überzeugt, dass die drei Jungs durch ihre gute Zusammenarbeit und mit ihrer fundierten, detaillierten Arbeit gewinnen können“, so Lehrer Gottfried Gunzenhauser, der die Schüler in Betriebswirtschaftslehre unterrichtet. Überraschend kam die Auszeichnung dennoch für die jungen Forscher. Durch die Tatsache, dass das Projekt erstmalig in Nagold ausgeführt wurde, sei der Sieg nicht einschätzbar gewesen. Auch für die Klassenkameraden war der Preis unerwartet. „Beim Zwischenfinale in Ulm belegten wir nur den sechsten Platz und waren somit fast ausgeschieden“, sagt Ricardo Schill. Doch letztendlich entschied sich die Jury doch für die Idee der Freunde und lud sie zum Finale im Porsche Ausbildungszentrum in Stuttgart ein.

Besuch in der Eliteuniversität Yale

„An unserem ersten Abend in New York durften wir in einem tollen Hotel am Times Square einchecken und mit einem Mitarbeiter von Altana in einem Restaurant 50 Stockwerke über der Erde zu Abend essen“, so Schill. Eine imposante Erfahrung für die drei Jungs aus Nagold, die zuvor noch nie in den USA waren. Ein Besuch der Eliteuniversität Yale stand ebenso auf dem Programm, wie die Besichtigung der Altana-Niederlassung, BYK, in Wallingford. „Es war faszinierend zu sehen, wie so große Unternehmen strukturiert sind und auch an chemischen Wissen konnten wir gewinnen“, findet der 18-Jährige. „Unser Fazit: Wir haben während des Projekts an Planungsfähigkeit und tollen Erfahrungen gewonnen und durften uns durch die Reise auch einen großen Wunsch erfüllen“, schließt Schill ab.

Der Artikel erschien ursprünglich 2018 in der perspectives #5, Themen-Special: Führung

Bildquelle Stage: TomasSereda/iStock/Getty Images

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