11.07.2017 | Pressemeldung
Industrie 4.0 an den deutschen Hochschulen angekommen
Die Digitalisierung stellt wachsende Anforderungen an die Kompetenzen von Mitarbeitern und Führungskräften in Industrie und Handel. Zunehmend gefragt sind nicht nur IT-Spezialisten, sondern Führungskräfte, die in der Lage sind, unternehmensspezifische Strategien für das Thema „Industrie 4.0“ und neue erfolgversprechende Geschäftsmodelle zu entwickeln. Welche Hochschulen in Deutschland bereiten den Führungskräftenachwuchs auf diese großen Herausforderungen vor? Das zeigt eine von Provadis initiierte, umfassende Studie zum Thema „Hochschulaktivitäten Industrie 4.0“.
Die jetzt vorliegende Forschungslandkarte „Industrie 4.0“ gibt einen umfassenden Überblick über die „Industrie 4.0“-Projekte innerhalb der akademischen Organisationen in Deutschland und zeigt auch, in welchem Umfang und mit welcher personellen Ausstattung die Aktivitäten durchgeführt werden.
„Für die Provadis Gruppe als Fachkräfte-Entwickler der Industrie spielt das Thema ‚Industrie 4.0‘ eine bedeutende Rolle. Daher haben wir eigens eine interne Arbeitsgruppe eingerichtet, die die aktuellen Entwicklungen beobachtet und in deren Rahmen diese jetzt vorliegende Studie beauftragt wurde“, erklärt Dr. Udo Lemke, Geschäftsführer von Provadis.
Aktivitäten zu „Industrie 4.0“ werden an den Hochschulen ausgebaut
Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass die Institutionen die Herausforderungen der digitalen Welt für den akademischen Nachwuchs zunehmend berücksichtigen und weitere Aktivitäten aufbauen:
- Bereits 53 Prozent aller deutschen Hochschulen haben das Thema „Industrie 4.0“ in ihren Lehr- und Forschungsplänen fest verankert.
- 50 Prozent der Hochschulen mit einem „Industrie 4.0“-Schwerpunkt haben ein dazugehöriges Forschungszentrum.
- Die Zahl derjenigen, die bereits einen Schwerpunkt für das Thema eingerichtet haben, liegt bei 9 Prozent.
- 17 Prozent der Hochschulen bauen ihre bisherigen Aktivitäten von einem Randgebiet zu einem Schwerpunkt aus.
- Unter den Bundesländern, die die meisten Hochschulen mit Schwerpunkt „Industrie 4.0“ bzw. Hochschulen mit Schwerpunkt und Forschungszentrum haben, liegt Baden-Württemberg auf Platz 1 mit insgesamt acht Institutionen. Danach folgen Bayern und Nordrhein-Westfalen mit jeweils fünf Hochschulen.
Provadis Hochschule – praxisorientiert ausgerichtet
Ein überwiegender Teil (74 Prozent) der Institutionen, die derzeit einen Schwerpunkt „Industrie 4.0“ aufbauen, sind Fachhochschulen. Am weitesten vorangeschritten und verankert in den Lehrplänen ist die Thematik in den Bereichen Automatisierungstechnik und Maschinenbau. Innerhalb der Wirtschaftsinformatik wird das Thema „Industrie 4.0“ eher theoretisch behandelt. Die Provadis Hochschule geht hingegen im Bereich Wirtschaftsinformatik theoretisch fundiert und praxisorientiert in enger Kooperation mit Industrieunternehmen an die Fragestellungen heran. Den kommenden Führungsnachwuchs auf die neuen Aufgaben und Kompetenzen sowie die virtuelle Kommunikation und Zusammenarbeit in der Arbeitswelt vorzubereiten, ist daher ein Ziel des dualen Masterstudiengangs Technology & Management. „Da die Halbwertszeit des Wissens immer weiter abnimmt, spielen insbesondere die Kompetenzen eine Rolle, die auch in einer digitalisierten Zukunft relevant sein werden: kreative Problemlösungskompetenz sowie soziale Interaktion, Kommunikation und Teamfähigkeit“, ist Prof. Dr. Richard Beetz, Professor mit Fokus digitale Transformation im Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Provadis Hochschule, überzeugt.
Positives Fazit: Hochschulen haben Bedarf erkannt
„Die Beschäftigung der Universitäten und Fachhochschulen mit dem Thema ‚Industrie 4.0‘ deckt sich mit der Vorgehensweise von Unternehmen mit diesem Thema. Für alle Branchen zeigen die bisher geführten Interviews die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Dabei werden in einzelnen Branchen, wie z.B. in der Chemie- oder in der Pharmabranche, die Produktionsprozesse weniger im Fokus stehen als vielmehr die Peripherieprozesse – bis hin zu den Kunden- und Lieferantenprozessen“, schlussfolgert Prof. Dr. Udo Müller-Nehler, Vorstand der Provadis Hochschule.