21.06.2017 | Pressemeldung
Faszinierende Einblicke in die Welt der Industrie
Wie arbeitet eine Ersatzbrennstoff-Anlage? Was wird bei Celanese hergestellt? Welche Pharma-Innovationen kommen aus dem Industriepark Höchst? Und warum befindet sich expressionistische Gebäudearchitektur mitten auf dem Industriegelände? Auf solche und viele weitere spannende Fragen rund um den Industriepark Höchst gab es bei der diesjährigen „Langen Nacht der Industrie“ interessante Antworten. Die rund 250 Teilnehmer, die am Dienstag eine der fünf Touren gebucht hatten, konnten einen sehr exklusiven Blick hinter die Werksmauern werfen.
Es besteht nur selten die Möglichkeit, die Forschungslabore und Produktionsanlagen im Industriepark Höchst zu besichtigen. Daher waren die fünf Touren auch in diesem Jahr schnell ausgebucht. Drei Unternehmen beteiligten sich 2017 an der „Langen Nacht der Industrie“, die bereits zum achten Mal im Rhein-Main-Gebiet stattfand. „Wir freuen uns, dass die Besucher bei dieser besonderen Veranstaltung hautnah sehen und miterleben können, welche vielfältigen Produkte im Industriepark Höchst hergestellt werden. Und das, wo heute ein Schwimmbadbesuch doch sicher auch eine verlockende Alternative gewesen wäre“, sagte Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung Infraserv Höchst bei der Auftaktveranstaltung am Tor Ost des Industrieparks Höchst. „Hessen ist ein starker Industriestandort. Hier im Industriepark haben Sie heute die Möglichkeit, interessante Arbeitsbereiche und zukunftsorientierte Unternehmen kennenzulernen“, betonte Mathias Samson, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft Energie, Verkehr und Landesentwicklung „Dieser Industriestandort ist ein ganz besonders spannender und faszinierender Teil Frankfurts, auf den wir sehr stolz sind“, sagte Frankfurts Wirtschaftsdezernent Markus Frank, der die Bedeutung der Industrie für die Wirtschaftsregion Frankfurt/Rhein-Main hervorhob. Detlef Osterloh, Geschäftsführer Innovation und Umwelt der IHK Frankfurt, freute sich besonders über die vielen jungen Teilnehmer. „Die Industrie bietet viele interessante Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich heute selbst ein Bild zu machen.“
Wo aus heizwertreichen Abfällen Strom gewonnen wird
Aufgeteilt in fünf Touren konnten sich die Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen über Forschung, Entwicklung und Produktion im Industriepark Höchst informieren. Dabei erhielten sie ungewöhnliche Einblicke in die verschiedenen Unternehmen. Die Führungen gingen unter anderem durch die weltweit größte Anlage zur Herstellung des technischen Kunststoffes Polyacetal, die von Celanese im Industriepark Höchst betrieben wird. Polyacetal wird aufgrund seiner besonderen Eigenschaften vor allem im Automobilbereich genutzt. Celanese und die anderen rund 90 Unternehmen, die im Industriepark Höchst ansässig sind, benötigen für ihre Produktionsanlagen große Mengen an Energie. Diese wird unter anderem in einem zentralen Heizkraftwerk und in der Ersatzbrennstoff-Anlage erzeugt, die ebenfalls bei der „Langen Nacht der Industrie“ besichtigt werden konnte. Die Ersatzbrennstoff-Anlage ist Teil des hocheffizienten Versorgungskonzeptes von Infraserv Höchst, das zu einer wesentlichen Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen beiträgt.
Von Spezialkunststoffen bis Hochleistungsinsulin
Das Pharma-Unternehmen Sanofi ermöglichte den Teilnehmern eine Reise durch die „Medical City“. Rund 7.900 Mitarbeiter erforschen, entwickeln und produzieren in dem modernen Gesundheitsunternehmen neue Medikamente, die von Höchst aus in alle Welt gehen.
Eine Tour beschäftigte sich mit dem „Weg des Wassers“ durch den Industriepark Höchst. Diese Rundfahrt startete mit einem Blick in das Wasserwerk und machte deutlich, auf welch unterschiedliche Weise Wasser im Industriepark Höchst verwendet wird – vom Kühlwasser bis hin zum speziell aufbereiteten Wasser für die Pharma-Produktion.
Pensionäre und Berufsstarter
„Vor fast 15 Jahren hatte ich hier meinen letzten Arbeitstag und wolle mal sehen, was sich im Werk so getan hat. Und es hat sich allerhand verändert“, erklärte Walther Müller aus Sindlingen. Der Pensionär staunte bei der Celanese-Besichtigung über die hochmodernen Anlagen bei der weltweit größten Produktionsstätte für Polyacetal und nutzte die Möglichkeit, mit dem Aufzug auf die in über 40 Metern Höhe gelegenen Aussichtsplattform zu gelangen. „Allein schon für diesen sensationellen Blick von hier oben hat sich das schon gelohnt“, freute er sich.
„Wir sind zum ersten Mal im Industriepark und ganz schön beeindruckt von der Größe“, staunte Heike Kehm, die mit ihrem Mann und ihrer 14-jährigen Tochter zur „Langen Nacht der Industrie“ kam. Die Familie aus Rödelheim wollte aber nicht nur aus Neugier mal einen Blick hinter die Werksmauern werfen, sondern ihrer Tochter Lara auch einen Eindruck vom Industriepark als Arbeitgeber verschaffen: „Unsere Tochter fängt langsam an darüber nachzudenken, was sie einmal beruflich machen möchte und hier gibt es so viele spannende Möglichkeiten.“
„Als Architektur-Student wollte ich mir eigentlich nur mal den Peter-Behrens-Bau von Innen anschauen“, sagte Sebastian Weiler aus Frankfurt, der angesichts der Industriekultur ins Schwärmen geriet: „Die Ästhetik der funktionalen Anlagen und Gebäude und die gewachsene Struktur des Industrieparks, das hat mich alles sehr inspiriert und gibt mit neue Impulse für mein Studium.“