Anspruchsvoller Sonderbau: Neues Gefahrstofflager in Betrieb genommen
Modernste Sicherheitstechnik und effiziente Prozesse zeichnen das neue Gefahrstofflager im Industriepark Höchst aus. Bei einer Fläche von 16.500 Quadratmetern mit rund 21.500 Palettenplätzen, verschiedenen Lager- und Kühlabschnitten und einem hohen Automatisierungsgrad ist auch der Gebäudebetreiber besonders gefragt. Ein durchdachtes Konzept und gute Absprachen mit dem Kunden waren hierfür essenziell.
Im Industriepark Höchst wurde am 16. Dezember 2022 das neue Gefahrstofflager für Infraserv Logistics in Betrieb genommen. Vorgestellt wurde das Lager von Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, und den Geschäftsführern der Infraserv Logistics GmbH Dr. Klaus Alberti sowie Dr Andreas Brockmeyer. Rund 35 Millionen Euro und 18 Monate Bauzeit investierte Infraserv Höchst in das Lagergebäude und damit in die Weiterentwicklung der Standort-Infrastruktur.
Auf die Facilities Services von Infraserv Höchst kam eine große Herausforderung zu. Denn – parallel zum Start der Nutzung des Gefahrstofflagers durch Infraserv Logistics – übernahmen sie das Gebäude in den technischen Gebäudebetrieb. Der anspruchsvolle Sonderbau bringt viele besondere Anforderungen mit sich, in Bezug auf die Prüfungen, die Absprachen mit dem Kunden und das technische Betreiber-Konzept. Denn die Primärprozesse des Kunden Infraserv Logistics sind sehr nah an denen des Gebäudebetreibers: Würde beispielsweise eines der 24 Rolltore, an die die Lkw andocken, nicht funktionieren, kämen gleich zahlreiche logistische Prozesse zum Erliegen.
Auch bei der Raumluft-, der Kältetechnik oder den Löschanlagen waren Präzision und Zuverlässigkeit gefragt. „Die riesige Halle mit den enormen Luftauslässen ist schon eine besondere Dimension, auch im Vergleich zu anderen Gefahrstofflagern“, sagt Christina Sommer, Leiterin des Teams bei Facilities Services von Infraserv Höchst, das für das technische Gebäudemanagement verantwortlich ist. „Unser Job ist es, das Gebäude für die komplexen Lager-Prozesse mit Gefahrstoffen voll verfügbar zu halten.“
16.500 qm Lagerfläche, 15 Meter Deckenhöhe
Das neue Gefahrstofflager ist 220 Meter lang, 75 Meter breit und 15 Meter hoch. Es kommt damit auf rund 16.500 Quadratmeter Grundfläche und beinhaltet circa 21.500 Palettenplätze. So bietet es ausreichend Platz für die Lagerung von Produkten und Rohstoffen der Chemie- und Pharmakunden im Industriepark Höchst sowie externer Kunden von Infraserv Logistics – und zahlreiche Aufgaben für die FM-Experten von Infraserv Höchst.
„Unsere Kunden können sich über ein extrem sicheres und effizientes Lager freuen“, sagt Dr. Andreas Brockmeyer, Geschäftsführer Infraserv Logistics. Sein Geschäftsführungs-Kollege Dr. Klaus Alberti betont: „Die Genehmigungen für den Neubau im Industriepark Höchst erstrecken sich über ein sehr breites Spektrum von Gefahrstoffen. So können wir unseren Kunden, die überwiegend aus der Chemie-, Pharma- und Health-Care-Branche kommen, noch mehr bieten.“
Unsere Kunden können sich über ein extrem sicheres und effizientes Lager freuen.
Dr. Andreas Brockmeyer, Geschäftsführer Infraserv Logistics
Das neue Gefahrstofflager erfüllt höchste Sicherheitsstandards. Es verfügt über neun Abschnitte für die Lagerklassen 2-6 und 8-13. Das gesamte Gebäude ist für die höchste Wassergefährdungsklasse 3 ausgelegt. Besonders anspruchsvolle Chemie-, Pharma- und Health-Care-Produkte finden ihren Platz in den speziell für eine temperaturgeführte Lagerung vorgesehenen Abschnitten. Gefahrstoffe und weitere Produkte im Temperaturbereich von 2 bis 8 °C und 15 bis 25 °C können hier sicher lagern.
Prozessoptimierung und Digitalisierung im Fokus
Der Neubau ersetzt in Teilen und erweitert zugleich die bestehenden Gefahrstofflager-Kapazitäten von Infraserv Logistics am Standort. Einen hocheffizienten Lagerbetrieb ermöglichen kurze Wege, ein hoher Automatisierungsgrad und ein neues Lagerverwaltungsprogramm (LVS), das gleichzeitig an allen Standorten von Infraserv Logistics eingeführt wird. Damit ist das Gefahrstofflager auch technologisch auf dem neuesten Stand. Durch die Optimierung der Prozesse zwischen Produktion, Lager und Distribution sind die Schnittstellen zu den Kunden noch effizienter und transparenter.
Wegen der Veränderungen in der Supply Chain trifft das neue Lager auf einen wachsenden Bedarf an breit konzessionierten Gefahrstofflagerflächen und verbindet sichere Lagerung mit Flexibilität und hohen Umschlaggeschwindigkeiten. Die Sicherheits-Infrastruktur des Standortes, zu dem unter anderem die gut ausgerüstete Werkfeuerwehr von Infraserv Höchst gehört, ist dabei genauso entscheidend wie die effizienten Prozesse und die hochmoderne Technologie. „Auch hier sind wir stets im Austausch mit verschiedenen involvierten Organisationseinheiten. Denn wir haben viele Schnittstellen, und wichtig ist dabei, dass der Informationsfluss immer gewährleistet ist“, erklärt Sommer.
Die gute Lage mit direkter Anbindung an das öffentliche Gleisnetz, zentrale Autobahnkreuze sowie den nur wenige Kilometer entfernten Frankfurter Flughafen trägt zu der optimalen Einbindung des Gefahrgutlagers in internationale Supply Chains bei. Sie ist entscheidend für die Attraktivität des Standorts für produzierende Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche, aber auch für den Aufbau eines europäischen Zentrallagers beziehungsweise Logistic Hubs.