Burnout muss nicht sein.
Bleiben Sie psychisch gesund!
Niemand spricht gern darüber. Und trotzdem kennt jeder jemanden: Psychische Störungen nehmen zu. Und das hat nicht erst mit Corona angefangen. Seit 20 Jahren steigen die Fallzahlen psychischer Probleme und Verhaltensstörungen an und haben sich inzwischen mehr als verdoppelt.
Dieser Trend belastet nicht nur die Betroffenen und ihre Angehörigen. Auch die Wirtschaft erleidet empfindliche Schäden. 2020 kamen auf 1.000 gesetzlich Versicherte 132 Arbeitsunfähigkeits-Tage aufgrund einer Erkrankung aus dem psychischen Formenkreis zusammen – 2005 waren es noch 14 AU-Tage gewesen. Nach einer Berechnung der Krankenkassen könnten in diesem Jahr 180.000 Menschen oder mehr einen Burnout erleiden. Damit nehmen psychische Erkrankungen als Ursache für Krankheitstage inzwischen einen Spitzenplatz ein: Wer aufgrund psychischer Probleme nicht arbeiten kann, fällt im Vergleich zu Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Verletzungen im Durchschnitt doppelt so lange aus.
Fragt man Menschen nach Auslösern für ihren Stress, so wird an erster Stelle der Beruf genannt, gefolgt von hohen Ansprüchen an sich selbst. Gleich dahinter kommen „schlechte Arbeitsbedingungen“ und „unklare Anweisungen und Abläufe“. Auch Konflikte im Kollegenkreis können sich negativ auswirken.
Stress und andere Erkrankungen gehen allzu oft miteinander einher. Wer mehr Stress hat, leidet auch häufiger unter anderen Beschwerden, von Erschöpfung über Rückenleiden bis hin zu Erkältungen.
Vorbeugen fängt am Arbeitsplatz an ...
Dementsprechend ist die betriebliche Prävention von entscheidender Bedeutung. Zwar gilt hier nicht: Wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, ist es zu spät. Psychische Störungen dieser Art sind im Allgemeinen gut behandelbar. Aber jeder Mitarbeiter, der von vornherein gesund bleibt, fehlt nicht im Team. Und zieht auch keine Familienangehörigen mit in den Strudel.
Ein wirksamer erster Schritt in diese Richtung ist deshalb die umfassende Analyse der genauen Belastungsfaktoren im jeweiligen Unternehmen. Dazu ist es sehr wichtig, die Mitarbeiter konkret einzubeziehen. Sind die Belastungsfaktoren in der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen erfasst, gilt es Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation abzuleiten und umzusetzen. Für den Arbeitgeber heißt das, die Balance zwischen dem Engagement der Mitarbeiter und der dafür erfolgenden Belohnung in Form von Wertschätzung, Bezahlung oder Erfolgen herzustellen.
Wer sich gefährdet fühlt, muss aber auch selbst daran arbeiten, Schutzmechanismen gegen den Burnout zu errichten. Es ist bekannt, dass Menschen sich zunächst selbst dafür verantwortlich machen, wenn sie mit den gestellten Anforderungen nicht mehr fertig werden. Daher überwiegen in den ersten Phasen eines Burnouts oft Gefühle der Unzulänglichkeit oder Schuld, es nicht besser zu schaffen. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, bei Stress einfach „durchzuhalten“. Aussitzen ist aber sicher eine ganz falsche Strategie.
... und geht in der Freizeit weiter!
Ein wichtiges Stichwort hier heißt „Work-Life-Balance“. Noch nicht alle Arbeitgeber hören dieses Wort gern. Aber es geht voran: Im Vergleich zu 2013 berichten Arbeitnehmer zunehmend, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie signifikant besser geworden sei – hier hat sich offenbar in den letzten neun Jahren einiges getan.
Da die mentale Gesundheit untrennbar mit der körperlichen zusammenhängt, sind gesundheitsfördernde Strategien bei Prävention und Behandlung naturgemäß unabdingbar. Ausdauersport, gesunde Ernährung, ausreichender Schlaf und wohltuende Hobbies sind das A und O für den Stressabbau.
All dies kann dazu beitragen, die eigene Resilienz frühzeitig zu stärken: Keinesfalls reicht es, erst dann damit anzufangen, wenn der Stress überhandnimmt. Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit, in Krisen, unter akutem Stress oder bei Niederlagen im Gleichgewicht zu bleiben bzw. in der Lage zu sein, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dabei kommt es darauf an, die Fähigkeit zur inneren Distanzierung zu beherrschen und sich auf positive Aspekte der jeweiligen Gegebenheiten fokussieren zu können. So schützt man sich davor, in negative Grübeleien zu verfallen, die keinen direkten Nutzen für die Problemlösung bringen.
Viele Menschen schätzen das persönliche Gespräch als Mittel des Stressabbaus. Für diese Art der Reflexion ist professionelle Unterstützung sehr empfehlenswert. Ein individueller Ansatz wie z. B. in Form von Coaching kann beim schrittweisen Aufbau von mentalen und körperlichen Abwehrkräften unterstützen.
Infraserv ist für Sie da – mit vielseitigen Gesundheitsangeboten!
Gesundheit rückt immer mehr in den Fokus – bei Arbeitnehmern wie Unternehmen. Nicht nur, weil die Gesellschaft aufgrund der demographischen Entwicklung auf längere Erwerbstätigkeit angewiesen ist, sondern auch weil der Fachkräftemangel ein großer Anreiz für Unternehmen ist, ältere Mitarbeiter zu halten. Hinzu kommt, dass zu den Kriterien, nach denen sich qualifizierte Mitarbeiter ihren Arbeitgeber aussuchen, zunehmend auch Angebote zur Gesundheitsförderung zählen. Fitness-Kurse und Vorsorgeuntersuchungen werden fast noch wichtiger als Boni oder Dienstwagen: Für zukunftsorientierte Unternehmen ist ein integriertes betriebliches Gesundheitsmanagement ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Im Industriepark Höchst erfreut sich daher das breite Angebot des Arbeitsmedizinischen Zentrums von Infraserv Höchst großer Beliebtheit bei den 22.000 Mitarbeitern der rund 90 am Standort tätigen Unternehmen. Es reicht von medizinischen Einstellungsuntersuchungen über die Gesundheitschecks, die bei verschiedenen Berufsgruppen regelmäßig erforderlich sind, bis hin zu Aktionen wie Grippeschutzimpfungen oder einem Hautkrebs-Screening.
Den Beschäftigten stehen zwei Site-Health-Center zur Verfügung, in denen sie wie in einem Fitness-Studio an verschiedenen Geräten trainieren können. Hinzu kommt ein vielseitiges Kursangebot – von Tai-Chi über Rückenfit bis hin zur Ernährungsberatung. Und auch die Psyche kommt nicht zu kurz.
Für die eigenen rund 2.700 Mitarbeiter sowie bei verschiedenen Kunden führt Infraserv Höchst seit Jahren Gefährdungsbeurteilungen durch, bei denen gezielt die psychischen Belastungen untersucht werden. Die Beurteilung besteht aus den Bausteinen Planung, Analyse, Workshop und Kontrolle. Zunächst werden alle relevanten Akteure beteiligt und in die Planung einbezogen, dann erfolgt die Analyse in Form anonymisierter Befragungen. Schließlich werden die Daten ausgewertet. Ein wichtiger Schritt ist der darauffolgende Workshop, in dem Mitarbeiter, Führungskräfte und Experten die Ergebnisse besprechen und Maßnahmen ableiten, deren Wirksamkeit anschließend kontrolliert wird.
Wir haben im eigenen Unternehmen und bei Kunden sehr gute Erfahrungen mit diesem Konzept gemacht und entwickeln es kontinuierlich weiter.
Dr. Martin Kern, Leiter Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Infraserv Höchst
Ein wesentliches Ziel ist die Sensibilisierung von Mitarbeitern und Führungskräften. „Wir sprechen auch darüber, woran man psychische Veränderungen bei Kollegen und Kolleginnen sowie Mitarbeitern erkennen kann, wie man am besten darauf reagiert und welche professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden kann“, erläutert Dr. Martin Kern.