23.11.2022 | Pressemeldung

Stärkung für die Dampfversorgung des Industrieparks Höchst

Infraserv Höchst setzt Heizöl zur Versorgung der produzierenden Unternehmen ein


Infraserv Höchst hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auch im Fall einer Erdgasmangellage genügend Prozessdampf für die Versorgung der Produktionsanlagen im Industriepark Höchst hergestellt werden kann. „Wir werden in unserem Kraftwerk ab Anfang Dezember neben Erdgas auch Heizöl einsetzen, damit die rund 120 Produktionsanlagen am Standort zuverlässig versorgt und kontinuierlich betrieben werden können“, sagt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Die Betreibergesellschaft des Standortes, an dem mehr als 90 Unternehmen ansässig sind und rund 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, ist unter anderem auch für die Energieversorgung der Industriepark-Firmen verantwortlich. Das 4,6 Quadratkilometer große Industrieareal im Westen von Frankfurt am Main ist einer der größten und dynamischsten Chemie- und Pharmastandorte in Europa. Hier werden viele Produkte hergestellt, von lebenswichtigen Medikamenten über Lebensmittelzusatzstoffe, Hochleistungskunststoffe für die unterschiedlichsten Anwendungen bis hin zu Pflanzenschutzmitteln, die der Steigerung von Ernteerträgen dienen.

Kohleausstieg wurde im Industriepark Höchst schon 2020 vollzogen

Infraserv Höchst hat bereits mit Beginn des Ukraine-Kriegs erste Schritte unternommen, um sich auf mögliche Einschränkungen bei der Erdgasversorgung des Industrieparks Höchst vorzubereiten. „Um klimaschädliche CO2-Emissionen zu reduzieren, hatten wir den Kohleausstieg im Industriepark Höchst bereits Ende 2020 realisiert und die Energieversorgung der Unternehmen am Standort auf Erdgas umgestellt“, erklärt Dr. Kreysing. „Daher hätten Einschränkungen bei der Gasversorgung gravierende Auswirkungen auf die Produktionsaktivitäten der Standortfirmen“. Infraserv Höchst nutzt zwar auch Ersatzbrennstoffe, also heizwertreiche Bestandteile von Siedlungs- und Gewerbeabfällen zur Energieerzeugung, betreibt eine der größten Biogas-Anlagen Deutschlands und speist die Abwärme aus Produktions- und Verbrennungsanlagen in die Versorgungsnetze des Industrieparks ein, aber dennoch wird der Energiebedarf des Standorts zum Großteil durch die Nutzung von Erdgas gedeckt. Da der Industriepark Höchst ein Verbundstandort ist, an dem die verschiedenen Unternehmen in Bezug auf Produkte und Rohstoffe in Abhängigkeit von- und zueinander stehen, ist es auch kaum möglich, nur noch einzelne, für die Versorgung der Bevölkerung besonders wichtige Betriebe mit Energie zu beliefern.

Millioneninvestition in den Umbau des Heizkraftwerks

In den vergangenen Monaten wurden die technischen und genehmigungsrechtlichen Grundlagen dafür geschaffen, im Heizkraftwerk ab Dezember auch leichtes Heizöl einzusetzen. Infraserv Höchst hat einen Millionenbetrag in den Umbau des Heizkraftwerks und die erforderliche Infrastruktur investiert. So wurden Rohrleitungen installiert, durch die das Heizöl, das per Schiff angeliefert und in einer Tankanlage am Mainufer zwischengelagert wird, zum Heizkraftwerk gelangt. Infraserv Höchst hat sich die notwendigen Heizölmengen vertraglich gesichert, um einen signifikanten Teil der für die Versorgung der Unternehmen erforderlichen Gasmengen zu ersetzen. Somit kann die Produktion am Standort aufrechterhalten werden, auch wenn weniger Erdgas zur Verfügung steht. Nur im unwahrscheinlichen Fall einer vollständigen Unterbrechung der Gasversorgung wären Produktionseinschränkungen unumgänglich.

Energieeinsparung nur sehr eingeschränkt möglich

Den Möglichkeiten der Energieeinsparung sind im Industriepark Höchst sehr enge Grenzen gesetzt. „Da die Chemieindustrie als energieintensive Branche seit jeher allein aufgrund des hohen Anteils der Energiekosten an den Gesamtproduktionskosten ein großes wirtschaftliches Interesse daran hat, Energie zu sparen und somit durch möglichst niedrige Produktionskosten die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, gehören Energieeffizienz und die kontinuierliche Optimierung der Erzeugungs- und Versorgungsprozesse auch im Industriepark Höchst zum Tagesgeschäft“, erläutert Dr. Joachim Kreysing. So betreibt Infraserv Höchst alle Energieerzeugungsanlagen in Kraft-Wärme-Kopplung, wodurch ein besonders hoher Nutzungsgrad ermöglicht wird. Die Abwärmenutzung aus Produktions- und Verbrennungsanlagen trägt zusätzlich zur Effizienzsteigerung bei der Energieerzeugung bei. Somit gibt es auch vor dem Hintergrund der aktuellen Situation keine signifikanten Einsparmöglichkeiten im Energiebereich, die nicht zwangsläufig Produktionsstillegungen zur Folge haben würden.

Michael Müller

Pressearbeit

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Industriepark Höchst
Gebäude C 770
65926 Frankfurt am Main

Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main bietet als erfahrener Partner bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten nachhaltige, intelligente und effiziente Lösungen für die chemische und pharmazeutische Industrie. Die Leistungsfelder des Unternehmens, das den Industriepark Höchst betreibt, umfassen die Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management. Die zur Infraserv Höchst-Gruppe gehörenden Tochtergesellschaften erbringen Services in den Bereichen Logistik, Bildung und Prozesstechnik.

Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und 165 Auszubildende. Zur Infraserv-Höchst-Gruppe gehören rund 2.800 Mitarbeiter und 205 Auszubildende. Im Jahr 2021 erzielte Infraserv Höchst inklusive der Tochtergesellschaften Infraserv Logistics, Infraserv Höchst Prozesstechnik, Provadis Partner für Bildung und Beratung und Thermal Conversion Compound einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro.

Der 460 Hektar große Industriepark Höchst ist Standort für rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen. Rund 22.000 Menschen arbeiten hier. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt ca. 8 Milliarden Euro.