27.06.2019 | Pressemeldung
Mit gutem Schuhwerk und Neugier auf Industrie
Wer als Besucher an der Langen Nacht der Industrie teilnimmt, der sollte auf jeden Fall zwei Dinge mitbringen: gutes Schuhwerk und Neugier. Insofern waren die Gäste, die am Dienstag den Industriepark Höchst erkundet haben, bestens vorbereitet. Alle hatten geschlossene Schuhe an, was wichtig für die Sicherheit ist. Zudem hörten die Besucher an jedem einzelnen Standort der Tour gebannt den Ausführungen der Mitarbeiter zu, die ihnen die für viele unbekannte Welt des Industrieparks Höchst näher brachten. Stationen waren das Hochregallager und die Produktionsanlage Agrochemikalien von Bayer, die Ersatzbrennstoff-Anlage von Infraserv Höchst und der historische Peter-Behrens-Bau.
135 Besucher hatten sich für die Touren durch den Industriepark Höchst angemeldet. Darüber hinaus waren 235 Teilnehmer zu verschiedenen anderen Unternehmen in Frankfurt und der Region unterwegs. In diesem Jahr ermöglichten Coca-Cola, Fraport, Mainova, Rothenberger Werkzeuge, Samson und FlexLink Besichtigungen ihrer Unternehmen.
Vielfalt und Dynamik
„Wir freuen uns, dass wir Ihnen gemeinsam mit der Bayer AG die Vielfalt und Dynamik des Industrieparks Höchst präsentieren können. Wir sind stolz auf den wichtigen Beitrag, den wir gemeinsam mit den hier ansässigen Unternehmen für die Rhein-Main-Region leisten“, sagte Jochen Schmidt, Leiter Unternehmensentwicklung und Kommunikation von Infraserv Höchst. Für ihn sind die Besucher aus dem unmittelbaren Umfeld des Standortes besonders willkommene Gäste. „Als guter Nachbar sind uns Offenheit und Transparenz sehr wichtig. Wir nutzen daher gerne wieder die Gelegenheit, unseren Gästen bei der Langen Nacht der Industrie einen Einblick in den Industriepark Höchst zu geben.“
Aus Sicht von IHK-Präsident Ulrich Caspar ist es wichtig, immer wieder auf die Bedeutung der Industrie für Frankfurt/Rhein-Main hinzuweisen: „Die Lange Nacht der Industrie zeigt die Stärke und die Bandbreite unserer Industrie-Unternehmen und hilft dabei, Fachkräfte-Nachwuchs für die Industrie zu gewinnen.“
An die große Tradition der Industrieunternehmen in Frankfurt erinnerte Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt. „Viele Generationen haben hier gearbeitet“, erinnerte er die Besucher an die Geschichte. Und er warb für den Standort als Arbeitgeber in Gegenwart und Zukunft: „Hier gibt es tolle und dazu noch gut bezahlte Arbeitsplätze“, sagte er.
In luftiger Höhe
Davon konnte sich auch die 14-jährige Agnes Wenzel überzeugen, die mit ihrem 20-jährigen Bruder Veit und dem Großvater gekommen war. Für die Schülerin war es der erste Besuch im Industriepark Höchst, ihre Begleiter waren schon zum dritten Mal bei der „Langen Nacht“ dabei. „Die haben mir immer erzählt, wie toll das hier ist“, erzählte die Hofheimerin, deren Bruder inzwischen bei Provadis eine Ausbildung zum Mechatroniker absolviert.
Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern besichtigte Agnes Wenzel auch das Versandlager von Bayer. Hier werden Roh- und Wirkstoffe gelagert, aber auch Pflanzenschutzmittel abgefüllt, endverpackt und versendet. Um die Ausmaße besser verstehen zu können, hatten sich die Kollegen am Ort etwas Besonderes ausgedacht: sie luden die Gäste zu einem Quiz ein. So wollten sie unter anderem wissen, wie hoch die höchste Ecke des Hochregallagers ist. Wer am besten schätzte, durfte mit einem Bayer-Kollegen auf einem Hubwagen in luftige Höhen entschwinden. Die Antwort: genau 2104 Zentimeter, also 21,04 Meter. Der glückliche Gewinner war Thomas von Kann. „Das war ein ganz cooles Erlebnis, in 16 Metern Höhe zu schweben“, freute sich der Frankfurter, den die Dimensionen im Industriepark Höchst beeindruckten.
Spannender Einblick
An der Ersatzbrennstoff-Anlage wurden die Besucher zunächst mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet: Helm und Schutzbrille gehörten ebenso dazu wie die Ohrstöpsel. Eine gewisse Fitness mussten die Gäste ebenfalls mitbringen, denn es waren einige Stockwerke zu überwinden. Aber dafür wartete auf sie ein spannender Einblick in das Innere der hochmodernen Anlage. Hier werden heizwertreiche Bestandteile von Siedlungs- und Gewerbefällen verbrannt, um damit Dampf und Strom zu produzieren. Der 15-jährige Carsten Willenberg schaute bei der Führung ganz genau hin. Er war mit seinem Vater René unterwegs: „Mein Sohn überlegt, ob er eine Lehre macht oder aber doch das Abitur. Wir sind heute hier, weil man ja ansonsten nicht die Möglichkeit hat, so eine spannende Anlage zu sehen. Vielleicht erleichtert die heutige Besichtigung die Entscheidung für eine Ausbildung.“
Ein Höhepunkt der Rundfahrten, bei denen die Teilnehmer noch viel Wissenswertes über die 90 Standortgesellschaften, ihre Produkte und die Infrastruktur des Industrieparks erfuhren, waren die Zwischenstopps im Peter-Behrens-Bau. Das denkmalgeschützte, zwischen 1920 und 1924 errichtete Gebäude gilt als Juwel der Industriearchitektur und beeindruckte die Besucher, die bei dieser Gelegenheit auch etwas über die Geschichte des traditionsreichen Standortes erfuhren. Schließlich reicht die Historie des Industrieparks Höchst bis in das Jahr 1863 zurück – ein Standort mit Geschichte, vor allem aber auch ein Standort mit Zukunft.